Back in Berlin

Junge in Winterlandschaft guckt in den Himmel

Trautes Heim – Glück alleine. Nach 4 Monaten war ich endlich zurück in Berlin, der Stadt meiner Kindheit und meiner Jugend. 

Die Zeit in Berlin hat mir einiges klar gemacht. In diesem Artikel möchte ich gerne meine Gedanken zu dem Gefühl „Zuhause“ und zu meiner Situation in Frankreich teilen.

Ich sitze auf der Terrasse meines kleinen Hauses in Südfrankreich. Vor ein paar Tagen bin ich aus Berlin zurückgekommen und erst jetzt finde ich die Zeit über meine Liebe zu Berlin und meiner Heimat nachzudenken. 

Als ich vor ein paar Tagen endlich in meinem französischen Bett lag, schrieb ich folgende Nachricht an meine Familie:

Hey. Ich wollte nur kurz Bescheid sagen, dass ich jetzt endlich Zuhause angekommen bin.

ZUHAUSE??

Mich hat diese unterbewusste Entscheidung, mein Haus in Frankreich Zuhause zu nennen, etwas aus der Bahn geworfen. 

Was ist denn Zuhause für mich? Und wie kann ich nach 4 Monaten schon einen anderen Ort, als mein Berlin, als Zuhause bezeichnen?

Denn wirklich Zuhause fühl ich mich noch nicht in meinem französischen Haus. Die Räume, Möbel und die Bilder an der Wand sind nicht meine, sondern zeugen von der Existenz all der Menschen, die vor mir in diesem Haus lebten. 

Ich habe angefangen mir, das Haus etwas umzugestalten. Ich habe Möbel verschoben und Möbel verbannt. Ich habe Bilder abgehängt und Bilder aufgehängt. Und langsam fange ich an mich hier wohler zu fühlen. Aber es ist noch weit von einem Zuhause entfernt.

Mein Zimmer in Berlin

Das habe ich realisiert, als ich zurück nach Deutschland gekommen bin. Zurück in die Wohnung in welcher ich seit meiner Geburt lebe. Zurück nach Hause. Mein Zimmer, meine Möbel und nur Spuren die von meiner Existenz zeugen. Ein vertrauter Geruch in der Luft und die Menschen, die dem Begriff „Zuhause“ erst richtig Bedeutung verleihen. Meiner Familie.

Trotz all den Vorzügen die es hat alleine zu leben, ist es unglaublich schön zurück zur Geborgenheit und Wärme meiner Familie zu kommen. Wenn ich so darüber nachdenke fühl ich mich überall zu Hause, wo meine Eltern, mein Bruder und mein Hund sind. Wenn wir zusammen in den Urlaub fahren, fällt es mir deutlich leichter, mich in einer neuen Umgebung wohl zu fühlen.

Die Straßen von Berlin

Doch natürlich ist Zuhause nicht nur Möbel und Familie. Mein Zuhause ist nicht nur die Wohnung, es ist Berlin. Als ich durch die vertrauten Straßen und Parks lief, erfüllte mich ein Hochgefühl der Vertrautheit und Sicherheit. Auch wenn Berlin vielleicht nicht die sicherste Stadt ist, laufe ich mit einer ganz anderen Verständlichkeit und Selbstbewusstsein durch die Straßen, als beispielsweise hier in Südfrankreich. 

Dazu kommen all meine Freunde, die, wie meine Familie, Berlin erst richtig zu einem Zuhause machen. Sie sind der Grund warum ich mein Zuhause verlasse und warum ich mich durch die Stadt bewege, Sie erkunde, Sie entdecke und Sie in ihrer Schönheit erlebe.

In den letzten Monaten habe ich auch in Frankreich Freunde gefunden. In den Wochen vor meiner Reise nach Deutschland haben sich die Bindungen zu meinen neuen Freunden noch mehr gefestigt und in Deutschland freute ich mich sogar zurückzukehren und sie alle wiederzusehen. 

Wie in Berlin bringen mich meine Freundschaften dazu mich aus meiner Komfortzone herauszubewegen, Neues zu erkunden und all die Orte um mich herum mit Erinnerungen zu füllen.

Sonnenuntergang über Marseille

Es sind vier Monate vergangen. Acht bleiben noch. 

Ich fange an mich wohler zu fühlen und ich bin mir sicher, dass ich mich mit der Zeit wohler, in meinen vier Wänden, fühlen werde. Ich werde die Zeit nutzen, um mich einzurichten und mich hier zu verewigen. Bis dann der/die nächst:e Freiwillig:e kommt und sich an dem gleichen Punkt wiederfindet, an dem ich mich jetzt befinde. 

Doch mein wahres Zuhause bleibt für immer Berlin. 

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